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Skyclad: The Wayward Sons Of Mother Earth (Review)

Artist:

Skyclad

Skyclad: The Wayward Sons Of Mother Earth
Album:

The Wayward Sons Of Mother Earth

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: BMG / Noise
Spieldauer: 46:47
Erschienen: 27.10.2017
Website: [Link]

Noise-Alarm mal wieder … Im Zuge der Re-Releases des Kataloges des legendären deutschen Labels kommen nun auch SKYCLAD zum Zug, deren erstes Lebenszeichen klanglich aufbereitet (hört man wie meistens nur geringfügig) in einem Digipak ohne Bonusmaterial veröffentlicht wird. Ein zwölfseitiges Booklet liegt aber freilich bei.

Erinnert sich noch jemand an die Promo-Split-CD von SKYCLAD und Lemming Project, einer ähnlich verkannten und leider wesentlich kurzlebigeren deutschen Band, die mit ihrem nicht nur hierzulande Maßstäbe an Finsterkeit setzenden Death Metal nicht sonderlich gut zum Holterdipolter von Martin Walkyier und Co. passte? So oder so, zu Beginn der 1990er waren Labels noch erheblich wagemutiger als in der heutigen "play it safe"-Zeit, und mit jener Werbeaktion lernten nicht wenige auf einen Schlag zwei aussichtsreiche, aber letztlich glücklose Acts kennen. Die Engländer waren zunächst ein Quartett und abgesehen von den lyrischen Sturzbächen, die ihr Sänger erbrach, eine im Vergleich zu später "herkömmliche" Thrash-Combo.

Das Debüt der damals noch ohne Geige und mit Robin-Hood-Optik aufspielenden Band klang weiterhin stark nach ihrer Keimzelle Sabbat und war auch konzeptionell auf deren intellektuelles Neuheidentum ausgelegt. Davon abgesehen ist “The Wayward Sons Of Mother Earth“ aber auch eines der besten Thrash-Alben aus Großbritannien insgesamt, weil es in dieser Form nur von dort kommen konnte und genauso viel zu bieten hat(te) wie die großen US-Acts – bloß eben auf andere Art. Der verhinderte Dichterfürst Walkyier spuckte Gift und Galle und zeichnete stärker als daraufhin jemals wieder apokalyptische Bilder, speziell in ‘The Cradle Will Fall’ und dem rabenschwarzen Abschluss ‘Terminus’.

Der 2008 verstorbene Drummer Keith Baxter (spielte nach der Jahrtausendwende auch kurz bei Therapy? und 3 Colours Red) fuhr einen relativ straighten Stil, wohingegen Gitarrist Steve Ramsey und Bassist Graeme English beim Komponieren ins Epische schweiften, ohne den Faden zu verlieren. Mit ‘The Widdershins Jig’ zeugten SKYCLAD schon zu einem so frühen Zeitpunkt in ihrer Entwicklung - sie waren eben keine Grünschnäbel - von ihren Ohrwurmqualitäten, und ‘Moongleam And Meadowsweet’ ist ein noch etwas kitschiger Balladen-Entwurf, wo die Musiker ansonsten auf mitunter sehr verspielte Art Backpfeifen austeilen.

Das mag manchem im Vergleich zu später noch zu schlicht erscheinen, aber man muss diesen Einstand kennen, wenn man die Evolution der Band nachvollziehen und britischen Metal nach der NWoBHM begreifen will. “The Wayward Sons Of Mother Earth“ war ein dringlicher Einstand, der den Eindruck erweckte, hier glaube jemand, nie wieder die Gelegenheit zum Selbstausdruck zu erhalten, und setze darum alles auf eine Karte. Ein Klassiker mit Ecken und Kanten.

FAZIT: So richtig konnte vor dem Hintergrund allmählich außer Mode geratender Turnstiefel, Stretch-Jeans und Baseball-Mützen im Thrash niemand etwas mit diesen Strumpfhosenträgern anfangen, aber SKYCLAD waren vom Start weg eine Marke für sich und eine regelrechte Bank, wenn es darum ging, das Fieberhafte ihres vorläufigen Stils noch einmal aufleben zu lassen, bevor ihn Grunge und Co. überrollen sollten. Martin Walkyers Texten reichte unterdessen kein anderer singender Literat das Wasser, ob in dieser oder jener Szene.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3136x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • The Sky Beneath My Feet
  • Trance Dance (A Dreamtime Walkabout)
  • A Minute's Piece
  • The Widdershins Jig
  • Our Dying Island
  • Intro: Pagan Man
  • The Cradle Will Fall
  • Skyclad
  • Moongleam and Meadowsweet
  • Terminus

Besetzung:

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